Friedas Fall
Gastbeitrag Schweiz
Im Jahr 1904 wird ihr der Prozess gemacht, weil sie ihr Kind umgebracht haben soll. Vor lauter Männern muss sie das begründen und hat keine Chance.

© Condor Films AG
mit Julia Buchmann, Stefan Merki, Rachel Braunschweig, Max Simonischek, Marlene Tanczik
Der Fall der Näherin Frieda Keller, die 1904 ihren fünfjährigen Sohn im Wald umbrachte, scheint auf den ersten Blick sehr einfach. Dass daraus ein wuchtiges filmisches Sittenbild der Schweiz am Anfang des 20. Jahrhunderts entstehen kann, wird erst nach einem genaueren Blick auf diese Geschichte nach einem authentischen Fall mit einem historischen Prozess sichtbar. Um diese Verhandlung herum entstand damals tatsächlich eine erste schweizerische Frauenbewegung, denn Recht sprechen, das hieß in Frauenfragen damals keinesfalls automatisch auch Gerechtigkeit. Erst wenn die näheren, von eklatanter Frauenverachtung begleiteten Umstände dieser tragischen Tötung ganz aufgeklärt werden können, kann es wahre Gerechtigkeit für eine Frau geben. Im historischen Ambiente angesiedelt, wirkt die Geschichte dieses Films doch in die Gegenwart der Geschlechtergerechtigkeit nicht nur der Schweiz hinein. (JS)
Sa 23. Aug. 15.30 Uhr Zeltkino B
So 24. Aug. 21.00 Uhr Zeltkino C
Di 26. Aug. 15.00 Uhr Zeltkino A
Do 28. Aug. 13.00 Uhr Zeltkino C
Regie & Buch: Maria Brendle
Buch: Michèle Minelli, Robert Buchschwenter Produktion: Hans Syz, Susann Henggeler, Condor Films AG, Schweiz
Redaktion: SRF Schweizer Radio und Fernsehen
Verleih: Arsenal Filmverleih GmbH, Tübingen
107 Min.
FSK: ungeprüft (ab 18 Jahren)
Schweizerdeutsch mit deutschen Untertiteln